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Blower-Door-Test spürt ungeliebte Leckagen in der Gebäudehülle auf

Die Differenzdruck- oder Luftdichtheitsmessung bei Gebäuden wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Blower-Door-Test bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Gebäudedichtheitsprüfung, bei der die gesamte Außenhülle des Wohngebäudes auf Luftdichtheit geprüft wird.

Gesetzliche Vorgaben

Das Ziel eines jeden Bauvorhaben sollte es sein, eine optimale Wohnbehaglichkeit zu erreichen und die dafür eingesetzte Energie zu minimieren. Dazu ist es notwendig, eine „relativ“ luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen. In der DIN 4108-7 wird der Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Gebäudehülle gefordert. Genormt ist das Differenzdruckverfahren in der ISO 9972:1996 und der darauf aufbauenden EN 13829 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden.

Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Blower-Door-Test?

Die Überprüfung der Luftdichtheit von Gebäuden durch eine Blower-Door-Messung erfolgt gemäß den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) nach Fertigstellung des Gebäudes. Ein Zeitpunkt, an dem die luftdichte Ebene fertiggestellt, aber im Fall einer möglichen Nachbesserung alle Bauteile noch leicht zugänglich sind, ist sinnvoll und empfehlenswert. 

An folgenden Bauteilen in der Gebäudehülle treten häufig Leckagen auf:

  • Durchdringungen der luftdichten Ebene
  • Kabel- und Rohrdurchführungen
  • Fenster und Türen
  • Übergang zwischen Wänden und Dach
  • Übergang zwischen Dach und Gaube

Ermittlung der Luftwechselrate n50

Durch einen speziellen Ventilator wird Luft in das zu untersuchende Wohngebäude gedrückt oder herausgesaugt. Der Ventilator wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa (Pascal) entsteht. Das entspricht einem Druck von 5 Windstärken. Eingesetzt wird der Ventilator in eine Tür- oder Fensteröffnung. Durch die Messung in einer Tür kam der Name Blower-Door-Test zustande. 

Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenzen, welche das Gebläse erzeugt und die Luftmengen, die der Ventilator transportiert. Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die Luftwechselrate n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen.

Aus den gesamten Ergebnissen des Über- und Unterdruckes des Gebäudes wird die mittlere Luftwechselrate (n50-Wert) errechnet. Dieser Wert gibt an, wie oft sich die Luft in dem gemessenen Gebäude durch Luftleckagen bei einem Referenzdruck von 50 Pa erneuert.

Ein n50-Wert = 2,5/h bedeutet, dass die Luft in dem Gebäude bei einer Druckdifferenz von 50 Pa in einer Stunde 2,5-mal durch Luftundichtigkeiten austauscht wird. 

Warum sollten MAN eine Luftdichtheitsmessung durchführen lassen?

  • Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) verpflichtet zu einer luftdichten Bauweise. Dieses kann in der Praxis nur mit einem Blower-Door-Test nachgewiesen werden. Mangelnde Luftdichtheit könnte Bauschäden oder Schimmel zur Folge haben
  • Unkontrollierte Luftströmungen durch die Außenhülle Ihres Wohnhauses verschwendet wertvolle Energie und bares Geld. Vermeiden Sie unkontrollierte Luftströmung und Sie werden es an Ihrer Energiekostenabrechnung am Ende des Jahres deutlich bemerken
  • Sie vermeiden unangenehme Kaltluftseen und Zugluft im Gebäude, wenn Sie den Lufteintritt und Luftaustritt optimieren
  • Eine luftdichte Gebäudehülle schützt die Konstruktion vor Bauschäden. Durch Hinterströmung von Bauteilen kann im Winter die Luft in den Bauteilen kondensieren und es kann zu Tauwasser-Bildung kommen. Bauschäden oder Schimmel können die Folgen sein.
  • Setzen Sie bereits eine Lüftungsanlage ein, so wird diese auf einen bestimmten Luftwechsel eingestellt, um sicherzustellen, dass die Innenluft kontrolliert ausgetauscht wird. Haben Sie allerdings zu viele Undichtheiten, so wird die Lüftungsanlage es nicht schaffen, das Luftvolumen im Innenraum auszutauschen. Die eigentliche Funktion der Lüftungsanlage wird eingeschränkt und sie kann nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen
  • Sie sind dem Gesetz (GEG) gegenüber verpflichtet die entsprechenden Werte für die Luftdichtheit einzuhalten. Zudem bietet ein Blower-Door-Test viele Vorteile und sichert sowohl die konstruktive Qualität des Gebäudes als auch Ihr persönliches Wohlbefinden.
Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und die Luftwechselrate zu bestimmen. Durch die Druckdifferenzen wird eine konstante Windlast auf das zu messende Gebäude simuliert.

Im Rahmen unserer ganzheitlichen Energieberatung unterstützen wir Sie gerne bei allen Fragen rund um die energetische Sanierung Ihrer Immobilie.
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